Montpellier feiert 2020 das 800-jährige Jubiläum der Medizinischen Fakultät, deren Statuten im Jahr 1220 beschlossen wurden, so dass diese Fakultät zu Recht den Titel der in der westlichen Welt ältesten, noch in Betrieb befindlichen Fakultät verdient. Zahlreiche Veranstaltungen sind zu diesem Anlass geplant: Ausstellungen, Besichtigungen, Konferenzen, Publikationen. Dieses Ereignis hat einen Eintrag in das Jahrbuch der nationalen Gedenktage 2020 erhalten.
Die Bedeutung der medizinischen Fakultät im Hinblick auf Architektur, Kunst, Museografie und Wissenschaft ist immens: 11.000 anatomische Teile, mehrere Hundert mittelalterliche Manuskripte, Hunderte von Inkunabeln. 100.000 Bücher aus allen Bereichen der Wissenschaft, dazu 1.000 Originalzeichnungen von Meistern wie Rubens, Titian, Tintoretto und Fragonard können im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Ebenso wie ein botanischer Garten, der auf Initiative von Henri IV ab 1593 entstanden ist.
Das MOCO Montpellier Contemporain
Das MOCO Montpellier Contemporain funktioniert wie ein künstlerisches Ökosystem, das zwei Ausstellungsorte und eine Kunsthochschule zusammenbringt: das „Hôtel des collections“, ein der Ausstellung von privaten und öffentlichen Sammlungen gewidmeter Bereich, die „Panacée“, Zentrum für zeitgenössische Kunst und die ESBA (Kunsthochschule, „Ecole Supérieure des Beaux-Arts de Montpellier“).
Aufgrund seiner zentralen Lage ist das MOCO Hôtel des collections das Flaggschiff des MOCO. Es wurde im Juni 2019 in der historischen Stadtvilla „Hôtel Montcalm“ eingeweiht und übernimmt die Rolle der kulturellen Plattform der Metropole. Dieser Ausstellungsbe¬reich, der über keine ständige Sammlung verfügt, ist der Ausstellung von öffentlichen oder privaten Sammlungen aus aller Welt gewidmet.
Die Besonderheit dieser Ausstellungen, bei denen es sich um Gruppen- oder Einzelausstellungen, thematische oder historische Ausstellungen handeln kann, besteht darin, dass sie eine bestimmte Sammlung vorstellen: die Sammlung einer Stiftung, eines Privatsammlers, eines Unternehmens, eines Museums oder auch eines Künstlers. Die meisten dieser Sammlungen werden der breiten Öffentlichkeit zum ersten Mal gezeigt.
Aus dem Programm für 2021
Court-circuit. 100 km (vorläufiger Titel), MO.CO. Panacée, 30. Januar 2020 bis 2. Mai 2021
Cosmogonies. Zinsou, eine afrikanische Sammlung. MO.CO. Hôtel des collections, 6. März bis 23. Mai 2021.
Marilyn Minter / Betty Tompkins. Zwei Ikonen. Zwei Ausstellungen, MO.CO. Panacée, 29. Mai bis 5. September 2021.
Collection Sandretto Turin (vorläufiger Titel), MO.CO. Hôtel des collections, 26. Juni bis 3. Oktober 2021.
Education (vorläufiger Titel). Atelier Jean Luc Vilmouth, Lili Reynaud Dewar, MO.CO. Panacée, 2. Oktober 2021 bis Januar 2022.
Musée Fabre
Das Musée Fabre, eins der bedeutendsten Museen für die schönen Künste in Europa, beherbergt europäische Werke von der Renaissance bis zur Gegenwart und besitzt eine Abteilung, die komplett dem zeitgenössischen Künstler Pierre Soula¬ges gewidmet ist.
Aus dem Programm für 2021
Von Poussin bis Soulages, Neuerwerbungen aus 15 Jahren, 13. Februar bis 9. Mai 2021.
Im Frühjahr 2021 zeigt das Musée Fabre in einer Ausstellung die Neuerwerbungen der vergangenen 15 Jahre und die ambitionierten Bemühunge zur Erweiterung der Sammlung. Der Parcours durch die Wechselausstellung ist zu gleich eine Reise durch die Kunstgeschichte, vom 17. Jahrhundert bis hin zur zeitgenössischen Kunst. Zu sehen sind sowohl Werke international anerkannter Künstler als auch solche von Künstlern der städtischen Szene, die Schöpfungen renommierte Künstler wie auch die von Rising Stars. Malerei, Skulptur, Zeichnungen und dekorative Künste – alle Medien, alle Techniken garantieren eine Ausstellung vollter Entdeckungen.
United States of Abstraction – Amerikanische Künstler in Paris 1946-1964, 3. Juli bis 17. Oktober 2021
Im Sommer 2021 bietet das Musée Fabre eine ambitionierte Ausstellung zu den amerikanischen Künstlern an, die einen Beitrag zur Neudefinition abstrakter Kunst auf dem europäischen Kontinent geleistet haben. Die Rolle von Paris als Zentrum der westlichen Kunstwelt ist seit dem 19. Jahrhundert wohlbekannt, aber die französische Hauptstadt verliert diese Rolle in den 1940er Jahren an New York. In der Nachkriegszeit haben jedoch zahlreiche Künstler, Musiker und Schriftsteller Frankreich als Ort ihres Schaffens ausgewählt – genau diese Zeit voller Umwälzungen beleuchtet die Ausstellung.